Das hatte sich niemand so kompliziert vorgestellt!

Keiner hätte geglaubt, dass es so schwierig sein kann, in einem Geflügelhof einen Flügel auf den Hof zu stellen.
Doch genau das war die Herausforderung für die Aktiven der Kulturinitiative „Lehmensart“ in der vergangenen Woche.

Dass der international bekannte Schauspieler Rufus Beck am 11. September mit einer flotten und originellen Version des „Sommernachtstraums“ in Lehmen Station macht, das hat sich ja mittlerweile überall herum gesprochen. Und dass er zwei mehrfach ausgezeichnete Pianistinnen mitbringt – die Geschwister Walachowski, deren Musik diese Veranstaltung zu etwas ganz Besonderem werden lässt – das weiß auch schon jeder.
Doch gerade die beiden Pianistinnen zogen alle Aufmerksamkeit und Konzentration der Gruppe „Lehmensart“ auf sich.

Denn: Wie kommt der Flügel auf den Hof des Flügelhofs?

Die ganze Veranstaltung findet Open-Air statt. Der Hof wird mit Lampions, Deko und Lichteffekten zu einem echten Saal unter freiem Himmel.
Für Essen und Getränke wird bestens gesorgt – wegen des zu erwartenden Menschenansturms haben es sich die Lehmer Razejungen nicht nehmen lassen, mit einzuspringen.
Doch gerade die Veranstaltung im Hof, unter freiem Himmel, birgt Gefahren für das über 80.000 Euro teure Instrument. Auf keinen Fall darf Regenwasser an den Flügel gelangen.
Also beschloss man, die Terrasse der Familie Esch als Bühne zu nutzen. Dies bot sich ohnehin an, da die Terrasse vom ganzen Hof aus gut sichtbar ist und so allen Gästen höchsten Kunstgenuss bescheren kann.
Allein: Die Treppe zur Terrasse ist dermaßen klein und eng, dass sich die Aktiven der Kulturinitiative „Lehmensart“ einige Tage den Kopf zerbrochen hatten. Mit Zollstöcken und zahlreichen guten Einfällen fand man sich auf Eschens Terrasse ein, doch es half nichts: Es bot sich erst einmal keine Lösung an.

Doch dann fand man im Musikhaus Geiermann in Mayen den richtigen Ansprechpartner. Die Mitarbeiter dort ließen sich alle Bedenken schildern, hatten ein offenes Ohr für alle Probleme und lieferten gleich die rettende Idee: Der Flügel wird am Tag vor der Veranstaltung hochkant geliefert werden. Die Beine des Instruments werden dafür abmontiert und eine spezielle Technik beim Transport verwandt. So wird es möglich sein, den wuchtigen Flügel die schmale Treppe hinauf zu schaffen.

Nun also ist alles gerichtet für die große Veranstaltung. Die Hälfte der Eintrittskarten ist auch bereits verkauft – was zeigt, wie groß das Interesse in der Bevölkerung ist.
Nur eine Kleinigkeit lässt den Hausherren der Veranstaltung Erwin Esch noch Grübeln: „Was, wenn während der Veranstaltung plötzlich die Hühner im Stall Radau machen?“
Doch auch dafür wusste ein Kollege von „Lehmensart“ die passende Antwort: „Rufus Beck ist so bekannt und beliebt, er ist rote Teppiche, Massenaufläufe und kreischende Teenager gewöhnt. Da werden ihm ein paar gackernde, aufgeregte Hühner mehr oder weniger sicher nicht aus der Fassung bringen.“

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