Mit Würde leben, mit Würde sterben

Lehmensart startet das Programm 2012
Lehmen. Die Kulturinitiative „Lehmensart“ bleibt sich treu: Eine Prise Unterhaltung und Abwechslung, eine Prise Kultur, Musik und künstlerischen Anspruch, aber auch eine Prise Besinnlichkeit und Nachdenkenswertes. „Damit sind und bleiben wir nahe bei den Menschen zwischen Mosel und Maifeld. Und in der Mischung von Begegnung und Ausstellung sowie eines berührenden Vortrags bieten wir als Einstieg ins Programmjahr 2012 einen Abend mit  Themen, die jeden von uns betreffen und dies in der richtigen Form für einen Samstag Abend“, so jetzt Karl-Jürgen Wilbert als Vorsitzender von Lehmensart zum Start des Jahresprogramms am 25. Februar, 18 Uhr.
Das mit großem Erfolg durchgeführte Programm 2010 und 2011 bringen die Leute von Lehmensart am 25. Februar 2012  in eine überraschende neue Dimension. Sie haben ganz offensichtlich noch eine größere Reserve an neuen Ideen.

Werner Baumann bei einer Ausstellung seiner preisgekrönten Photographien

Man trifft sich am 25.02. 2012. Ab 18 Uhr wird es einen Rundgang mit dem Künstler durch die St. Castor Kirche vorbei an den großflächigen Fotos der Serie mit demenzkranken älteren Menschen geben. Die Bilder sind eine Leihgabe des Sozialdienstes Katholischer Frauen in Koblenz.

Die Ausstellung ist für jedermann ab dem 26.02.2012 von dienstags bis freitags von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr und sonntags von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet.

Der Höhr-Grenzhausener, international bekannte Fotograf Werner Baumann,- Fotografenmeister, Fotoingenieur, Staatspreisträger – geht mit viel Zurückhaltung, aber auch, wie man deutlich spürt, mit viel Zuneigung und Achtung vor den kranken, alten Menschen zu Werke. Die Falten auf Gesichtern und an Händen künden von erfülltem Leben und die Nähe der Endlichkeit allen irdischen Lebens und die Heimkehr zu ihrem Schöpfer. Die Gesichter sind wie Landschaften mit Berg und Tal, Flüssen und Seen, die sich in der Ferne verlieren.
Die in einem Altenheim aufgenommenen und zum Staatspreis eingereichten Bilder sind ein Spiegel für jeden Betrachter und des eigenen Wegs in die ganz persönliche Zukunft. Sie erinnern in der Fastenzeit 2012 auch daran, dass es eine christliche Pflicht ist, behutsam mit alten Mensch und Mitbürgern umzugehen, nicht nur weil sie Teil der Familien und der Gesellschaft, sondern auch, weil sie im besonderen Maße zerbrechlich sind und unserer Hilfe bedürfen, auch dies in Würde. Die 15 Bilder bleiben 3 Wochen in der Kirche von Lehmen hängen.
Nach dem Abendgottesdienst um 19.00 Uhr spricht dann um 20.00 Uhr Dr. Martin Fuchs zu einem Thema, das über dem ganzen Abend aufleuchtet und in den zwei Teilen miteinander in einer engen Verbindung stehen: „Mit Würde leben, mit Würde sterben.“ Die Kulturintiative Lehmensart lädt zunächst zu einem Glas Wein ein. Dem trockenen vom Weingut Karl Weber und dem feinherben vom Winzerhof Hermann Deis. Beide Winzer sind auch im Vorstand von Lehmensart.

 


Dr. Fuchs, Internist/Kardiologe und Präsident der Interdisziplinären Gesellschaft für Palliativmedizin, sieht als Grundlage eines in Würde und Achtung sich vollziehenden Ablebens zunächst  ein an der christlichen Werteskala orientiertes Leben. Dabei muss auch der Rahmen des Scheidens stimmen. Ein Abgeschobensein in einem wenig freundlichen Heim mit gering motivierten Mitarbeitern kann dies nur schwerlich leisten und einen würdevollen Abgang sicher stellen. Basis allen Tuns den Alten gegenüber muss die Achtung vor dem Anderen sein in einem Hospiz wie in einer intakten Familie. Dr. Martin Fuchs, der sich auch um die Bewältigung der Trauerarbeit am Arbeitsplatz oder im häuslichen Kreis bemüht und dazu betriebliche Arbeitsgruppen schult, ist ein Verfechter der Anhebung und Verbesserung der Pflegewissenschaft, um auch zukünftig das nötige Personal für die ambulante wie stationäre Pflege zu gewinnen. Auf diesem Gebiet arbeitet er auch eng mit den Pallotinern und der theologischen Hochschule in Vallendar zusammen.
Es wird ein Abend bei Lehmensart, der den Besucher nachdenklich nach Hause entlassen wird.
Der Eintritt ist frei.

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