Große Musik in kleiner Kirche

„Maifeld Classics“ mit Bachs Meisterwerken

„cappella accademia“ mit Brandenburgischen Konzerten in St. Ägidius

Sonntag, den 15.06.2014 um 17.00 Uhr

Traditionell im Frühjahr lädt die kleine Gemeinde Moselsürsch zu den „Maifeld Classics“. Bereits zum wiederholten Male wird die kaum 150 Zuhörer fassende Kirche St. Ägidius zum großen Konzertsaal. Kleine Brötchen wurden hier selten gebacken. Nach Händels Bestseller „Messias“ und Carl Orffs Vertonung der mittelalterlichen Texte der „Carmina Burana“ wid-met sich in diesem Jahr das renommierte Festival dem bedeutendsten aller Leipziger Thomaskantoren: Johann Sebastian Bach. Auf dem Programm stehen die Brandenburgischen Konzerte Nr. 3, 4 und 5. Diese beeindruckenden, vor Spielfreude strotzenden, barocken Meis-terwerke zählen mit Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ und Händels „Feuerwerksmusik“ zu den Meilensteinen dieser besonderen Epoche. Von Anfang an mit dabei ist Koblenzer Universitätsmusikdirektor Ron-Dirk Entleutner. Seit 2007 für die musikalischen Geschicke an der Universität in Koblenz verantwortlich, ist er bekannt für unkonventionelle Konzertprojekte, Musikerlebnisse an besonderen Konzertorten. Und wenn Bach auf dem Pult liegt, dann ist es ein Heimspiel für den 38jährigen. Selbst ehe-maliger Thomaner und durch Studium und Job tief in der Leipziger Bach-Tradition verwur-zelt, setzt er bei seinen Aufführungen auf tänzerische Leichtigkeit und Lebendigkeit der ba-rocken Epoche. „Unser Bach soll swingen so betitelte die Leipziger Presse einen Artikel über den jungen Leipziger Dirigenten.

Foto EntleutnerRon Dirk Entleutner

Und mit der „cappella accademia“ hat er einen jungen Klangkörper an der Hand, der sich seit Jahren auf die Musik des Thomaskantors spezialisiert hat. Das Ensemble, ursprünglich in Leipzig gegründet, vereint heute junge Musikerinnen aus dem Orchester der „amici musicae“, Leipzig und dem UNI-Kammerorchester Koblenz. Besonders beeindruckend und von der Presse anerkennend beschrieben waren die Aufführungen der Bachschen Oratorien in der Konzertreihe „Bach in Koblenz“, die am Palmsonntag dieses Jahres ihren erfolgreichen Abschluss fand.

OrchesterKein Konzert in Moselsürsch ohne das besondere Sahnehäubchen: niemand geringeres als Hans-Ulrich Stelter, jahrelang Journalist, Korrespondent und Moderator beim SWR, ZDF und Phönix, wird durch dieses besondere Programm führen. Die Symbiose aus Musik und Text ist seit den ersten Konzerten der „Maifeld Classics“ das erfolgreiche Konzept schlechthin.

Karten zu je 20 Euro können in der Bäckerei Herold (Hauptstraße, Lehmen), in Hans-Michels Hofladen (Kirchstraße, Lehmen-Moselsürsch), telefonisch unter 02607-961669, unter www.lehmensart.de und unter www.ticket-regional.de erworben werden.

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Lyrik im Hofladen und Eröffnung des Lyrik-Wanderweges

Kunst braucht Wahrnehmung. In der Gemeinde Lehmen be-kommt sie diese durch die Kulturinitiative „Lehmensart“. Der Verein macht sich dort seit einigen Jahren um die Vermittlung und Förderung von Kunst und Kultur verdient.
Am 1. Mai bot das zehnjährige Bestehen von „Hans Michel’s Hofladen“ in Moselsürsch Gelegenheit, die zahlreichen Gäste nicht nur mit einem großen Familien-Grillfest, sondern auf der Hofladen-Bühne zugleich auch mit einem herzhaften literarischen Menü zu verwöhnen.
Das nutzte der Lehmener Kinder- und Jugendbuchautor Stefan Gemmel, den Anwesenden den Westerwälder Lyriker Andreas Noga bei einer gemeinsamen Lesung vorzustellen. Denn dessen Gedichte inspirierten Gemmel, zusammen mit „Lehmensart“ einen Lyrikwanderweg zu installieren, der im Rahmen des Hoffestes eingeweiht werden sollte.
Zur Einstimmung trugen Andreas Noga und Stefan Gemmel unter dem Motto „Die Mai-Tour für die Ohren“ klassische und zeitgenössische Gedichte vor, die auch jene Zuhörer begeister-ten, die das Hofladen-Gelände hauptsächlich zum Essen und Trinken besuchten und dabei eher zufällig in die Lesung gera-ten waren. Den Hauptanteil hatte Andreas Noga, der eigene Texte, aber auch Klassiker vorstellte und sich dabei nicht an seinem Wasserglas festhielt. Durch die Auswahl kurzweiliger Texte und seinen professionellen Vortrag verstand er es, das Publikum zu fesseln und auf eine lyrische Reise mitzuneh-men, die einen abwechslungsreichen Bogen vom Fußball über den Frühling bis hin zur Liebe spannte. Noga überraschte die Zuhörer zudem durch eingestreute szenische Elemente. So zog er sich beim Morgenstern-Gedicht „Die unmögliche Tatsache“ ein weißes Bettlaken über den Kopf oder präsentierte Heinrich von Mühlers „Grad aus dem Wirtshaus“ lallend und schwankend mit einer Bierflasche in der Hand.
Stefan Gemmel konterte immer wieder kurz mit seinen lyrischen Lieblingstexten. So konnten beide Autoren zeigen, dass Gedichte, besonders wenn sie gekonnt und lebendig vorgetragen werden, hohen Unterhaltungswert haben.
Den musikalischen Rahmen der Veranstaltung bildeten die jungen Talente Annalena Münster (11 Jahre) und Franziska Münster (8 Jahre). Die Schwestern kommen aus Lehmen und waren bereits Erstplatzierte bei „Jugend musiziert“. Sie faszinierten die Zuhörer mit klassischen Stücken für Querflöte und Klavier.

Fotos von Monika Beginen und Ingo Beller.

Lyrik am 01. Mai


Nach der Lesung eröffneten die Mitglieder der Kulturinitiative „Lehmensart“ gemeinsam mit Andreas Noga und Stefan Gem-mel unter der Führung von Christoph Stoffel den Lyrikwanderweg, der auf einer Länge von etwa 6 Kilometern durch die Gemarkung zwischen den Gemeinden Moselsürsch und Lehmen führt. An ausgewählten Standorten, wie beispielsweise dem Ausoniusstein, sind hier auf Schiefertafeln Gedichte von An-dreas Noga platziert, die durch die Landschaft inspiriert und extra für den Weg verfasst wurden. Wanderer sind nun herzlich eingeladen, die Gegend auch lesend zu entdecken.

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Literatur intensiv erleben

Die Kulturinitiative „Lehmensart“ lädt ein

Kultur auf ungewöhnliche Art genießen – dafür steht inzwischen der Name „Lehmensart“. Wenn die Kulturinitiative einlädt, füllen sich Hallen und Höfe. Denn inzwischen hat sich herumgesprochen, dass „Lehmensart“-Veranstaltungen stets das ganz Besondere im Außergewöhnlichen präsentiert.

Der kulturelle Sommerfahrplan startet am 1. Mai 2014, wenn „Hans Michels Hofladen“ in Moselsürsch sein 10jähriges Bestehen feiert. Die Kulturinitiative hat eigens hierfür, zusammen mit dem Lehmener Schriftsteller Stefan Gemmel und dem Lyriker Andreas Noga, einen Lyrikwanderweg erstellt, der an diesem Tag feierlich eröffnet wird.
Der Weg, der in Moselsürsch startet, lädt in mehreren Stationen ein, inne zu halten und die Umgebung an den jeweiligen Stellen auf neue Art zu erleben.
An ausgewählten Plätzen sind Schiefertafeln angebracht, auf denen lyrische Impulse des Schriftstellers Andreas Noga zu lesen sind. Kurze Gedanken, die dem Wanderer und Betrachter neue Sichtweisen auf die Region eröffnen.
Die Idee dazu hatte Stefan Gemmel, der ein großer Bewunderer von Andreas Noga und seiner Kunst ist.
Um 17 Uhr wird es eine kurzweilige literarische Einführung durch die beiden Schriftsteller auf der Hofladenbühne geben. Für den musikalischen Rahmen sorgen die beiden Lehmener Jung-Talente Franziska und Annalena Münster, beide goldene Preisträger bei „Jugend musiziert“. Anschließend sind die Gäste eingeladen, mit den beiden Autoren auf dem Lyrikweg zu wandern. Die jeweiligen Texte werden vor Ort von Andreas Noga zu Gehör gebracht, so dass ein direkter Austausch mit dem Autor möglich ist.
Der Eintritt – sowohl für das Bühnenprogramm als auch für die Wanderung – ist frei.

Mörderisch geht es in einer Veranstaltung am 18. Mai 2014 zu: Die Schriftstellerin Petra Reategui wird um 17 Uhr aus ihrem Kriminalroman „Moselhochzeit“ lesen und Einblicke in ihre Recherche-Arbeit geben. Denn der Fall, der in ihrem Roman aufgerollt wird, basiert auf einem tatsächlichen historischen Ereignis aus dem Jahr 1814, als auf dem Maifeld der Jungbauer Joseph Brachtendorf erschlagen wurde.
Noch heute findet sich an der Stelle des Überfalls ein Steinkreuz. Und gerade dieses Kreuz hat die Autorin auf die Fährte gelockt. Petra Reategui, die in Köln lebt, aber immer wieder einige Wochen im Jahr in Moselsürsch verbringt, begann, sich für die Hintergründe der Tat zu interessieren. Sie studierte alte Dokumente, sprach mit den Familien der Betroffenen und ließ alle Erkenntnisse schließlich in ihren Roman einfließen.
Von alledem wird sie am 18. Mai berichten und zugleich ausgewählte Passagen des Buches vorstellen.
Die Gäste erwartet ein tiefer Einblick in das Geschehen vor 200 Jahren und zugleich in die Arbeitsweise einer renommierten Autorin historischer Romane.
Eintritt: € 5,-

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Lesung mit Petra Reategui

Am 18. Mai 2014 um 17.00 Uhr liest Petra Reategui am Brunnen von Moselsürsch aus ihrem Kriminalroman, der genau dort spielt. Eintritt 5 Euro

Cover Moselhochzeit

Historischer Kriminalroman
Das Moseltal im Jahre 1814. Jungbauer Joseph Brachtendorf wird erschlagen aufgefunden. Wurde er das Opfer von französischen Soldaten, die nach Napoleons Niederlage auf ihrem Rückzug von Rhein und Mosel das Maifeld unsicher machen? Doch warum traf er sich heimlich mit dem Fuhrmann aus dem benachbarten protestantischen
Winningen, obwohl ein guter Katholik die »Blauköpp« meidet wie der Teufel das Weihwasser? Bei seinen Ermittlungen stößt Friedensrichter Spitzlay aus Münstermaifeld auf eine Wand des Schweigens – und gerät in tödliche Gefahr. Ein Dorf, eine Mühle, ein Einsiedlerhof – doch die Idylle trügt Moselhochzeit ist ein hervorragend recherchierter historischer Kriminalroman, der die damaligen Lebensverhältnisse, vor allem die religiösen und politischen Spannungen unter den Eifelern, sehr gut abbildet. Die Autorin arbeitet ihr profundes Sachwissen behutsam in den Kriminalfall ein, sodass viel Raum bleibt für eine glaubwürdige Entwicklung der Figuren und atmosphärische  Beschreibungen der Eifellandschaft. Auch wenn der Mordfall zu Beginn des 19. Jahrhunderts spielt, erscheint der Krimi durch die genaue Beobachtung der
Psyche und die perfekt inszenierte Handlung, die geradewegs auf eine Katastrophe zusteuert, modern. Eine spannende Unterhaltung ist auf jeden Fall garantiert!
Petra Reategui

Petra Reategui, geboren in Karlsruhe, war nach einem Dolmetscher-
und Soziologiestudium Redakteurin beim Hörfunk der Deutschen Welle. Heute arbeitet sie als freie Autorin und Journalistin in Köln. Sie schreibt historische Kriminalromane, Kurzgeschichten und Radiofeatures. Bei Recherchen in der Eifel und an der Mosel
hat sie das Maifeld, seine Menschen und Ortschaften kennen und lieben gelernt.

www.petra-reategui.de

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